Die Ernährung und die Psyche sind eng miteinander verbunden.
Mir ist wichtig, mehr Bewusstsein dafür zu schaffen, dass die gesunde und bewusste Ernährung insbesondere in dieser schnelllebigen Zeit oft zu kurz kommt und neben den körperlichen Beschwerden auch auf die Psyche negative Effekte ausübt.

Was passiert denn psychisch?

Die Ernährung hat direkten Einfluss auf die Hormone in unserem Körper.
Wenn es dir also mental nicht gut geht und du eher zu Fast Food greifst, wird das Gegenteil vom erhofften Effekt eintreten.

So beeinflusst deine Ernährung zum Beispiel Serotonin.
Serotonin ist ein Neurotransmitter und wird umgangssprachlich oft „das Glückshormon“ genannt.
Serotonin ist von der Aminosäure Tryptophan abhängig ist, welches du beispielsweise in Bananen, Datteln, Hülsenfrüchten und Nüssen vorfindest. Deine Ernährung beeinträchtigt also die Serotoninproduktion und somit dein emotionales Wohlbefinden.

Im Umkehrschluss steigt bei ungesunden Fetten die Cortisolproduktion.
Cortisol ist ein Stresshormon und wird vorwiegend bei Angst und Stress ausgeschüttet.
Eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren ist, hilft dabei den Cortisolspiegel zu senken.

Omega 3- und Omega 6-Fettsäuren

Omega 6 ist eher entzündungsfördernd, während Omega 3 eher entzündungshemmend ist.
Entzündungsfördernd muss jedoch nicht zwingend etwas schlechtes heißen, denn dies ist zum Beispiel gut für die Wundheilung und Blutgerinnung.
Was jedoch wichtig ist, ist der Ausgleich, also die Balance zwischen den beiden Fettsäuren.

Theoretisch wäre ein Ausgleich zwischen Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren von 1:1 ideal.
Da dies jedoch bei westlicher Mischkost als „eher unrealistisch“ betrachtet wird, wird niedriger angesetzt und zunächst 5:1 empfohlen. Oft findet man tatsächlich Verhältnisse von 20:1 vor.
Besonders ungünstig ist übrigens die Kombination aus Transfetten (gehärtete Fette) und gesättigten Fettsäuren, was besonders in frittierten Produkten der Fall ist.

Eine ausreichende Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren kann Depressionen, Angststörungen, bipolare Störungen und ADHS lindern.

Außerdem kann sich dadurch die Gedächtnisleistung verbessern und es mindert den kognitiven Abbau bei Senioren.
Omega-3-Fettsäuren findest du zum Beispiel in Rapsöl, Leinöl, Spinat, Walnüssen und Tofu.

Ernährung und Darmflora

Eine gesunde Darmflora ist extrem wichtig.
Es heißt nicht ohne Grund, dass unser Darm unser zweites Gehirn ist. Der Darm hat ein enterisches Nervensystem und maßgeblich Einfluss auf die körperliche und psychische Gesundheit. Der Darm arbeitet eng mit unserem zentralen Nervensystem zusammen.
Die sogenannte Darm-Hirn-Achse sorgt dafür, dass Darm und Gehirn miteinander kommunizieren können. Übrigens erfolgen 80% der Signale vom Darm zum Hirn und umgekehrt lediglich 20%.
Die Beeinflussung des Darms auf unser Hirn ist also immens!
Im Darm wird übrigens 90% des Serotonins produziert. Hier können allerdings auch Angstzustände und Depressionen aufgrund von Darmproblemen verstärkt werden.

Langfristig kann eine geschädigte Darmflora, durch beispielsweise schlechte Ernährung, zu Entzündungen führen, die schlimmstenfalls über die Blut-Hirn-Schranke, die eigentlich Schadstoffe fernhalten soll, auch Schäden im Gehirn verursachen, die das Risiko für neurologische Erkrankungen erhöhen.

Mikrobiota haben ebenfalls direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und auf unserer kognitive Leistung. Ein Ungleichgewicht der Darmflora hat also ebenfalls negativen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit.

Psyche durch Ernährung unterstützen

Du siehst schon, die Ernährung hat nicht nur auf unseren Körper an sich, sondern auch auf unsere Psyche großen Einfluss. Es macht natürlich sowieso immer Sinn sich gesund und bewusst zu ernähren, dennoch war es mir wichtig, noch einmal die psychischen Aspekte hervorzuheben, da diese oft im Schatten der körperlichen Auswirkungen verschwinden.
Das Thema Ernährung ist ein unbeschreiblich umfangreiches Thema, es passiert einfach so viel in unserem Körper und er arbeitet tagtäglich hart für uns. Manchmal hilft es schon sich das bewusst zu machen, um wieder ein bisschen liebevoller mit sich selbst umzugehen.